
Ob zur Arbeit, zur Kita, zum Einkaufen
oder zu den Verwandten ins Dresdner Umland –
es geht durch den Verkehr.
Ein Blick auf den Fahrplan der Dresdner Mobilitätsentwicklung.
■ Text: David Prinz Fotos: Reiko Fitzke
Nach hinten raus war er kalt, der Winter. In Berlin bibberten Politiker aber aus einem anderen Grund. Die Grenzwerte für Stickdioxide waren 2017 in deutschen Städten an 46 Prozent der Messstationen überschritten worden. Da vor allem Dieselfahrzeuge als Emittenten verantwortlich gemacht werden, stand die seinerzeit nur geschäftsführende Bundesregierung wegen drohender Fahrverbote unter Druck. Leider war der Leidensdruck wohl nicht groß genug, als dass die neue Regierung die vagen Pläne zum kostenlosen Nahverkehr weiter verfolgen würde, die im Februar noch fix ins Winterloch und ins exekutive Vakuum gestopft worden waren.
Dennoch geht der Anteil von neu zugelassenen Diesel-PKWs laut dem Verband der Automobilindustrie seit Anfang 2018 stark zurück. Es bleibt also noch abzuwarten, wie sich dies auf die schlechten Luftmesswerte im Dresdner Straßenverkehr auswirken wird: An der Bergstraße werden regelmäßig Überschreitungen des Grenzwertes von 40 Mikrogramm je Kubikmeter Luft gemessen. In den Jahren 2016 und 2017 lag Dresden im Jahresmittelwert ebenfalls über der magischen 40.
Es ist also an der Zeit, einen Blick auf Dresdens Verkehrsentwicklung zu werfen. Wie sieht Mobilität in der Elbtal Metropole aus, was war in der Vergangenheit wichtig und welche Themen werden in der Zukunft eine Rolle spielen? Und welche Akteure machen dabei mit?
DRESDNER VORLIEBEN: AUTO IST TRUMPF
»Verkehr in Dresden – Boom im ÖPNV, Stagnation im Autoverkehr«, titelten die Dresdner Neusten Nachrichten im Dezember 2017. Die Messungen der Stadt vermerkten einen leichten Rückgang im PKWVerkehr. Das durchschnittliche Verkehr saufkommen von 19.788 Fahrzeugen pro Tag ist schon im Jahr 2016 im Vergleich zu 2015 leicht gesunken. Der Schwerlast verkehr hat sich in Dresden seit der Anbindung an die A17 im Jahr 1995 nahezu halbiert. Gleichzeitig allerdings ergab eine Meinungsumfrage, welche die Dresdner Neusten Nachrichten zusammen mit der TU Dresden durchführten, dass die befragten Dresdner den eigenen PKW gegenüber dem Fahrrad oder dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) immer noch bevorzugen.
Für den Radverkehr gibt es feste Zählstellen (Spitzenreiter 2016: die Waldschlösschenbrücke mit über 870.000 Fahrradfahrern). Seit 2011 wird auch auf den anderen Elbbrücken eine regelmäßige Zählung durchgeführt, im September von 6 bis 20 Uhr (hier lag die Albertbrücke mit über 7.700 Radlern innerhalb der 14 Stunden vorn), doch Zufall und Wetter machen valide Aussagen über die Gesamtzahl schwierig. Man könne jedoch von einem steigenden Radverkehrsaufkommen in Dresden ausgehen, meint der Baubürgermeister Raoul SchmidtLamontain (Bündnis 90/Die Grünen).
Und der ÖPNV? Der befindet sich im wahrsten Sinne des Wortes auf Hochtouren: Eine Studie zur Lage des ÖPNV in Deutschlands Großstädten von DIE ZEIT und ZEIT ONLINE zeigte Anfang 2017, dass …
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