Die Fortführungsprognose ist ein bedeutendes Instrument, um die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens zu bewerten, insbesondere in finanziellen Krisensituationen. Sie spielt eine zentrale Rolle in der Unternehmensbewertung, besonders bei der Analyse von Unternehmen, die vor finanziellen Schwierigkeiten stehen. Die Fortführungsprognose auswerten bedeutet, die Aussichten eines Unternehmens zu überprüfen und zu prüfen, ob es in der Lage ist, seinen Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten. In diesem Artikel erklären wir, warum diese Prognose so wichtig ist, wie sie erstellt wird und wie eine fundierte Auswertung erfolgen sollte.
Was ist eine Fortführungsprognose?
Eine Fortführungsprognose dient der Einschätzung, ob ein Unternehmen in der Lage ist, seine Geschäftstätigkeit in der Zukunft fortzuführen, insbesondere im Hinblick auf finanzielle Schwierigkeiten oder Insolvenzantrag. Sie stellt die Frage, ob ein Unternehmen unter den gegebenen Umständen die Zahlungsfähigkeit aufrechterhalten kann und ob es in der Lage ist, seine finanziellen Verpflichtungen zu erfüllen. Die Fortführungsprognose wird häufig im Rahmen von Sanierungen, Restrukturierungen oder bei der Erstellung von Jahresabschlüssen erstellt und ist besonders relevant für Gläubiger, Investoren und die Geschäftsführung.
Die Prognose berücksichtigt viele Faktoren, wie z.B. den Cashflow, die Rentabilität, die Liquidität und die Eigenkapitalquote des Unternehmens. Ziel ist es, herauszufinden, ob es eine realistische Möglichkeit gibt, dass das Unternehmen in den kommenden Jahren weiter operieren kann oder ob ein Geschäftsbetrieb nicht mehr fortgeführt werden kann und die Insolvenz droht. Eine fundierte Fortführungsprognose ist also eine wichtige Grundlage für die Entscheidungsfindung innerhalb und außerhalb des Unternehmens.
Wie wird eine Fortführungsprognose erstellt?
Die Erstellung einer Fortführungsprognose erfolgt in mehreren Schritten. Zunächst müssen alle relevanten finanziellen Daten des Unternehmens zusammengetragen werden, einschließlich der Bilanz, der Gewinn- und Verlustrechnung sowie der Cashflow-Rechnung. Diese Daten geben Aufschluss über die aktuelle finanzielle Lage und die künftige Entwicklung des Unternehmens. Darauf basierend wird die prognostizierte Liquidität des Unternehmens für die kommenden Jahre ermittelt.
Ein weiterer wichtiger Schritt in der Erstellung der Fortführungsprognose ist die Berücksichtigung von externen Faktoren wie Marktbedingungen, Branchenentwicklungen oder möglichen Veränderungen in der Gesetzgebung. Diese externen Einflussfaktoren können erheblichen Einfluss auf die Fortführungsfähigkeit eines Unternehmens haben. Zudem müssen auch interne Faktoren wie die Managementqualität, die Innovationskraft und die Unternehmenskultur berücksichtigt werden. Die Fortführungsprognose wird in der Regel von Experten wie Wirtschaftsprüfern, Unternehmensberatern oder Finanzanalysten erstellt, die über umfangreiche Kenntnisse der Finanzanalyse und der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verfügen.
Wie wertet man eine Fortführungsprognose aus?
Die Auswertung einer Fortführungsprognose erfordert eine gründliche Analyse und ein gutes Verständnis der zugrunde liegenden Daten. Zunächst sollte überprüft werden, ob die zugrunde liegenden Annahmen realistisch und plausibel sind. Ein häufiges Problem bei der Fortführungsprognose ist, dass zu optimistische Annahmen über zukünftige Einnahmen und Marktbedingungen getroffen werden, die nicht mit den tatsächlichen Gegebenheiten übereinstimmen.
Ein zentraler Aspekt bei der Auswertung ist die Liquiditätsanalyse. Ist das Unternehmen in der Lage, seine laufenden Verbindlichkeiten zu begleichen, ohne auf externe Finanzierungen zurückgreifen zu müssen? Dazu wird der Liquiditätsgrad betrachtet, der anzeigt, wie schnell ein Unternehmen in der Lage ist, seine kurzfristigen Verbindlichkeiten zu begleichen. Ebenso wichtig ist die Rentabilität, die zeigt, ob das Unternehmen langfristig profitabel arbeiten kann und somit in der Lage ist, seine Schulden zu bedienen und möglicherweise zu wachsen.
Auch die Eigenkapitalquote sollte kritisch überprüft werden, da eine zu geringe Eigenkapitalbasis das Unternehmen anfällig für Krisen macht. Es ist ebenfalls wichtig, die Cashflow-Prognosen auf ihre Realisierbarkeit hin zu prüfen. Ein Unternehmen kann auch dann fortgeführt werden, wenn es temporäre Liquiditätsengpässe hat, solange der langfristige Cashflow ausreichend ist, um die Verbindlichkeiten zu decken.
Fazit
Die Fortführungsprognose auswerten ist ein wesentlicher Bestandteil der Unternehmensanalyse, insbesondere für Unternehmen, die vor finanziellen Herausforderungen stehen. Sie bietet nicht nur einen Überblick über die aktuelle Lage des Unternehmens, sondern auch eine fundierte Einschätzung über dessen Zukunftsfähigkeit. Eine genaue und realistische Auswertung der Prognose ist entscheidend, um fundierte Entscheidungen über mögliche Sanierungsmaßnahmen oder Investitionen zu treffen. Unternehmen, die ihre Fortführungsprognose regelmäßig überprüfen, sind besser in der Lage, frühzeitig auf Krisen zu reagieren und ihre langfristige Stabilität zu sichern.